Qual

mein herzallerliebster Vater
12.02.2009

Am heutigen Tag, vor einem halben Jahr bist du von mir gegangen.
Ich schreibe meine Gedanken auf in der Hoffnung, dass du sie spürst.
Ich weine und mein Herz weint...
Doch ich fühle mich so verpflichtet tapfer zu sein, weil du es so gewollt hättest.
Aber ich frage mich, wie lange ich das noch meinem Herzen antun soll.
Es schreit, denn mir ist bewusst, dass ich es so nicht verkrafte.
Du warst der Mensch, dem ich mich geöffnet habe,
dem ich mich hingegeben habe und nur dir allein habe ich meine ganze Aufmerksamkeit geschenkt.
Ich habe meinen besten Freund verloren, du hast ihn mir genommen Papa...
...du hast mir DICH einfach weggenommen!
Du hast dir nichts anderes gewünscht, als uns aufwachsen zu sehen
und soviel Zeit wie nur möglich, mit uns zu verbringen.
Ich bin doch niemals ohne deinen Gute-Nacht-Kuss ins Bett gegangen
und ohne dir zu sagen, wie sehr ich dich lieb habe, und das alles bis zu meinem 19ten Lebensjahr und jetzt bin ich vor einem Monat 20 Jahre alt geworden Papa
und immer noch sehne ich mich nach deinem Gute-Nacht-Kuss..
Unbeschreibliche Gefühle in mir die so viel ausdrücken und doch nicht zu Wort kommen lassen, du hast die Inspiration in mir geweckt und die Freude zum Leben..
Wofür lohnt es sich jetzt noch zu leben, wenn du die Quelle der Liebe warst und bist?!
Ich weiß, du siehst mich und passt auf mich auf, du, mein Schutzengel.
Die Träume, die ich jede Nacht habe, sie scheinen so real.. als wärst du wirklich bei mir.
Sie verleiten mich in eine Welt ohne Schmerz und Trauer und das lässt mich hoffen.
Umso schlimmer ist es, wenn ich erwache und in dein Zimmer laufe in der Hoffnung,
dass das alles nicht wahr ist und du noch immer bei mir bist.
Doch die Realität holt mich ein und ich verfalle in Kummer.
Die Sehnsucht zu dir ist der größte Schmerz meiner Seele!!!
Ich möchte so gerne an die schönen Zeiten denken die wir verbracht haben, aber die letzten zwei Monate, die qualvoll für dich waren, gehen mir nicht aus dem Kopf..
Es hat mir das Herz gebrochen dich in dem Krankenbett liegen zu sehen und wissen zu müssen, dass du dich so sehr quälst..
Du hast diesen qualvollen Tod nicht verdient.
Es gibt so viele böse Menschen auf dieser Welt, die es mehr verdient hätten,
doch so darf und soll ich nicht reden und dass mir jeder Mensch letzten Endes leid tut, der sowas durchleben muss. Das ich so bin, ist dein Verdienst.
Dafür möchte ich dir danken.
Und für so vieles mehr im Leben..
Du hattest ein so gutes Herz, du warst ein Engel auf Erden!
Als du endlich entlassen werden solltest am nächsten Tag nach deinem zwei-monatigen
Aufenthalt im Krankenhaus haben wir schon alles für dich bereit gestellt und uns auf dich gefreut,
doch als ich dir den letzten Besuch erwiesen habe, hast du dich von mir verabschiedet und mir gesagt, dass du es nicht nach Hause schaffen wirst.
Papa, wie konntest du das wissen?
Wie konnte ich so blöd sein, deinen Abschied in dem Augenblick nicht verstanden zu haben...
Ich kann mir das einfach nicht verzeihen, doch versteh bitte, dass ich gekämpft habe bis zum bitteren Ende..um dein Leben, denn dein Leben bedeutete auch mein Leben..
Und doch nahmst du Abschied von mir..
Am Tag davor sagtest du ich solle gut auf alle aufpassen weil ich tapfer sei und so vieles von dir hätte..
Das war der Abschied, ich verstand nicht, doch jetzt verstehe ich...
Ich verstehe im nachhinein so viel, weil ich jetzt um nichts mehr zu bangen und hoffen habe, denn du bist fort, an einem anderen Ort.
An jenem Tag:
Ich weinte, drehte mich der Wand zu, weil ich nicht wollte, dass das Letzte was du von mir siehst, meine Tränen sind die ich weinte, nein, meinen Schmerz den ich weinte...
Doch du hast deine ganze Kraft noch einmal gesammelt und meine Hand ergriffen und dann....dann hast du deine Lider geschlossen und ich sah wie du dich langsam und friedvoll dem ewigen Schlaf zugewandt hast..
Ich tastete an deiner Brust wo sich dein Herz befand um zu testen, ob dein Herz noch schlug, auch in dem Moment war die Hoffnung in mir, es würde noch schlagen, doch habe ich nicht glauben können, dass ein solches Herz von einer Sekunde auf die Andere aufhören kann zu pochen.
Dann spürte ich die Kälte deines Körpers, so eisern und so steif,
die Wärme in dir war erloschen und Jegliches was in dir lebte war tot..
Dich zu berühren war nicht mehr dasselbe wie zuvor, doch ich wollte dich nicht gehen lassen und lag weitere Stunden neben dir im Bett, ich lebend, du tot.
Ich konnte es nicht glauben und wollte es nicht begreifen.
Meine Tränen flossen..
Ich war in ein tiefes Loch gefallen...
Nie habe ich mich so allein gefühlt wie an diesem Tag.
Alles um mich herum war verwischt und meine ganze Aufmerksamkeit schenkte ich dir, es war unser Moment... unser letzter gemeinsamer Moment und den wollt ich mir von niemanden nehmen lassen.
Jetzt liegst du unter der Erde begraben und ich habe nicht die Erlaubnis dich aufzusuchen.
Ich will das Grab aufbuddeln und mich neben dich legen und auf ewig schlafen.
Doch das geht nicht, und das ist mir klar..

Ich vermisse dich mein herzallerliebster Vater
und niemand wird deinen Platz in meinem Herzen je ersetzen können,

ES STEHT IN BLUT DARIN GESCHRIEBEN,
AUF EWIG WERD ICH DICH LIEBEN!

Deine dich liebende Tochter

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