Novembergedanken II

Papa
1926
2003

In einer dunklen Novembernacht
ist man vor Schrecken aufgewacht.
Draußen pfeift Eiseskälte durchs Tor,
der Sensenmann wartet lächelnd davor.

Wen will er holen,
wer ist jetzt dran?
Er schleicht sich auf Sohlen
an Kind, Weib und Mann.

Hör doch Gevatter, gib uns noch Zeit,
wir wollen noch nicht in die Ewigkeit.
Wir haben noch soviel zu regeln auf Erden,
und was wird aus denen, die zurückbleiben werden?

Lass uns noch schließen den Frieden vorher
mit denen uns fiel das Verstehen so schwer.
Lass uns vergessen, verzeihen was war,
damit für den Hass die Liebe steht da.

Gib uns noch Zeit, um Andere zu warnen,
damit sie, was unwichtig ist, können enttarnen.
Dann folgen wir dir in deine Zeit,
in die Dimension der Unendlichkeit.

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