Du fehlst mir unentlich

Mein liebes Grösi
13.12.1924
12.2.2008

Grösi, du fählsch miär!

S erschtä, was dä Mänsch im Läbä vorfindät, s letschtä wonachär d Händ usstreckt, s choschtbarschtä, was är im Läbä bsitzt, isch d Familie!

De Spruch unnä, hani mim Grösi, ufäs Blatt tah und laminiert. Und de wird de immer a ihräm Grab zuächä sii. Sie hed immer uf die Art gläbt! Sie isch wiä ä Ängel gsi, immer für üs/mich da...
Was nötig wär...

Äs bitzli meh Liebi
und weniger Striit,
äs bitzli meh Güäti
und weniger Niid.
Äs bitzli meh Friedä
und weniger Hass,
äs bitzli meh Wahrheit
und au öppä mal ä Gspass.
Statt so viel Unrascht
äs bitzli meh Ruäh,
statt immer nur ich
äs bitzli meh du.
Statt Angscht und Hemmig
äs bitzli meh Muät
und Chraft zum Handlä,
das tät üs so guät.
Und viel, viel Bluämä,
so langs nur gaht,
nid erscht uf dä Gräber,
det blüähäd sie z'spat!!!

Hed für alli immer äs offnigs Ohr gha, und jedäm Mänsch alläs gäh... Hed sich immer um alli Sorgä gmacht. Nie wird ich sie vergässä, sie isch ä grossä Teil vo mim Läbä, minärä Chindheit gsi und wird sie bliebä. Hed mich gschützt, understützt und hed alläs für ihri Grosschind gmacht. Sie hed nur immer für ander Lüüt gläbt, ja sogar mängisch sich sälbär vergässä! Au i dä letschtä Zyt, wos ihrä schlächt gangä isch, hed sie immernu a alli andärä dänkt! Sie hed immer nur s Beschtä für üs wellä. S wird niä ä zweitä sonä Mänsch wie sie gäh. Jedä cha sich nur so äs GRÖSI wünschä! Dankä Grösi! Du wirsch vo etz aa, vo obä uf üs wachä. Du hesch i mim Läbä so viel gäh, all das hani nümmä chönä zrugg gäh, aber ich hoffä, ä grossä Teil. Jedäsmal ischäs schwär gsi, Abschied znäh, nie gwüsst, obs ächt s letscht Mal gsi isch, wo ich dich ha dörfä läbänd gseh. Immer wieder d Angscht, nid bi dier sii, wenn du gahsch... Und genau bisch du de gangä, wo ich nid umä gsi bi, wieso Grösi? Ich gseh dich immer und immer wieder friedlich uf dim Bett liggä, ha das Bild immer wieder vor Augä. Rosäblätter uf dim Bett, äs Blumästrüssli i dä Hand und dä Rosächranz um d Hand gwicklät, äs Satinchüssi under dim Chopf und under dem nu dis dünnä, brunä Schaffällchüssäli. Hesch dis schönschtä Chleid aagha, dis schönä blauä Sunntigschleid. Das Chleid hesch du fürs Hochsig kauft, und genau d Farb wo immer mi Lieblingsfarb gsi isch und immer wird sii. Du hesch so schön usgseh, d Schwöschtärä hend dich so schön zwäg gmacht, als ob du nur am Schlafä bisch! Ich ha immer wieder uf die Bruschtchaschtä gluegt, ob ächt nid doch nu schnuufisch, aber nei, s hed sich nüd meh bewegt! S tued so vertami weh...!!!
Wiä sie sich gwünscht hed, mal friedlich izschlafä, hed sie so dörfä gah. Sie hed nie öppäräm wellä zur Lascht fallä, s isch ihrä nie rächt gsi, dass sie ä churzi Zyt än Pflegefall gsi isch, miär hend ihrä aber immer wieder gseid, dass miär ihrä gärn hälfid, und das kei Lascht für üs isch, sondern äs dankä sägä und zrugg gäh, was sie üs immer gäh hed und für üs gmacht hed. S loslah isch so schwär, obwohl sie nümmä da isch... Starch sii, isch so eifach gseid, aber leider nid so eifach zsii... Was mach ich bloss ohni dich, du bisch de Mänsch, wo für mich im Läbä immer wichtig gsi isch, und wo ich ärnscht gnuh ha, wo ich gwüsst ha, dass du s nur immer guet gmeint hesch mit miär... Du hesch mich ä grossä Teil gross zogä, bisch mit miär zum Arzt und zum Zahnarzt sogar au nu, hesch gluegt, dass öppä mal üsäs Lieblingsässä gäh hed. Wenn miär dähäi nüd übercho hend, hesch du üs nu schnell öppis kochät. Du hesch immer Honig umä gha, für mis Honigbrötli. Wo ich nümmä dähäi gwohnt ha, aber z Bsuech cho bi, heds immer Zabig gäh, hesch immer Angscht gha, miär ässid öppä zwenig. Wo de dini Urgrosschind uf dä Wält gsi sind, hesch dich de au rüährend um sie kümmärät, dass de ja s Urgrösi kännid. Heschnä immer äs Guetzli parad gha, au wenns ersch grad Zmittag gha hend. Hesch au i derä schwärä Zyt immer wieder nach minä Chind, dinä Urgrosschind gfragt. Voralläm dä Chlinschti isch dier i dä letschtä Täg sehr wichtig gsi, hesch immer gfragt, wo er isch, wenn ich ihn Mal nid däbi gha ha.
Nie isch dä richtig Zytpunkt, zum Tschüss sägä... Das hani etz gmerkt, ich ha immer nu s Gfühl, das ich das nu nid ha chönä sägä zu diär! Ich bi bis zum Schluss bi diär gsi, wo sie dich iigsargät hend und denn dich mitgnuh hend. Ha s Gfühl gha, dass miär das de hilft, da ich nid bi dim letschtä Atemzug däbi gsi bi. Ha immer wieder dini Hand ghebt, dich gstreichlät und dich küsst... Die Mannä vom Bestattigsinstitut hend dich wie ä Fädärä i Sarg gleit, Blumäblätter wieder schön uf din Körper gstreut, und de hends gwartet, damit ich mich in aller Ruäh ha chönä verabschiedä. Ganz äläi ohni andäri Verwandtä.
Nie wird ich dich värgässä, nie wirsch du wyt wäg sii vo miär!!!!!
I schönä Momänt, i ruhigä Momänt, de wirsch du ganz nöch sii bi miär...

Dankä Grösi!!!

Machs guet...
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen! Zu denä Mänschä ghörsch du...

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